Ab 1956 (1.Baujahr) beschaffte die Deutsche Reichsbahn sich diese neuen Güterzug-Gepäckwagen. Zu damaliger Zeit waren auch die Güterzüge noch mit Zugbegleitern besetzt und ein Nahgüterzug war mit seinen damals üblichen 60 km/h schon den ganzen Tag unterwegs. Wie man heute noch lästert, er hielt halt an jeder „Milchkanne“!

Jüngere Besucher können es sich evtl. nicht mehr vorstellen, dass auf jedem Bahnhof be- und entladen wurde; Wagen wurden an Laderampen gestellt und wieder abgeholt und Anschlußgleise kleinerer Betriebe von der Eisenbahn bedient. Hochsaison war in ländlichen Gebieten speziell zur Rübenzeit oder auch wenn „Viehzeug“ auf die Reise ging. Dabei wurden auch die erwähnten Milchkannen noch von der Eisenbahn transportiert, Bauern und Kleinbetriebe waren die Kundschaft.

Gepaeckwagen_02Hersteller dieses neuen Wagens war der VEB Waggonbau in Bautzen. Technisch waren die Fahrzeuge zunächst für die Höchstgeschwindigkeit von 65 km/h gebaut, später erfolgte die technische Anpassung für 90 km/h. Das Gewicht beträgt 13 t und der Wagen ist 8,94 m lang.

Unser Gepäckwagen war noch bei der DBAG im Einsatz (!) – zuletzt vom Bahnhof Wustermark (bei Berlin) aus unterwegs – und wurde von einem Vereinsmitglied 1996 von der Deutschen Bahn gekauft und in die Magdeburger Fahrzeugsammlung eingebracht.

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