Entstehungsgeschichte

In den sechziger Jahren begann man auch in der DDR, in mehreren Großstädten S-Bahn-Netze zu schaffen. In Leipzig und Halle entstanden 1969 die ersten S-Bahn-Netze denen später weitere in Magdeburg, Dresden und Rostock folgten. Der Betrieb wurde auf diesen S-Bahnen mit modifizierten oder umgebauten Fahrzeugen Abgewickelt. In den siebziger Jahren sollten dann neue, leistungsfähige S-Bahn-Triebwagen in allen DDR-Bezirksstädte die Lok bespannten Wendezüge ablösen. 1973/1974 baute der Lokomotivbau-Elektrotechnische Werke (LEW) die beiden Triebwagen der Baureihe 280. Mit den Nummern 280 001+002+004+003 und 280 005+006+008+007 wurden zwei Triebzüge gefertigt.

Technik

Als kleinste Betriebseinheit war ein Vier-Wagenzug aus zwei End- und zwei Mittelwagen vorgesehen. Vorgesehen war weiterhin, daß bis zu drei vierteilige Einheiten gefahren werden sollte. Die Stundenleistung eines Vier-Wagen-Zuges von 3040 k ermöglichte eine Anfahrbeschleunigung von 1,3m/s². Dieser hohen Leistung des Triebwagen, verbunden mit der bemerkenswert hohen Anfahrbeschleunigung lagen zwei Betriebsprogramme zugrunde.

Das erste für einen durchschnittlichen Halteabstand von 2 km und einer Geschwindigkeit von 50 km/h, das andere bei einem Halteabstand von 5 km bei 120 km/h Höchstgeschwindigkeit. Alle 16 Achsen wurden angetrieben, des weiteren besaß der Triebzug Motorscheibenbremsen. Die Gestaltung der End- und Mittelwagen entsprach den damaligen Gepflogenheiten.

Technischen Daten

Hersteller: LEW Hennigsdorf
Baujahr: 1973/74
Stromsystem: 16²/3 Hz 15kV
Spurweite: 1435 mm
Höchstgeschwindigkeit: 120 km
Stundenleistung: 3040 kW
Dienstmasse: 192 t
Länge über Puffer: 97000 m
Treibraddurchmesser: 850 mm
Antrieb: Tatzlagerantrieb
Sitzplätze 2 Klasse: 332

Der Einsatz

BR_280_01Der erste Triebzug wurde 1973 fertig gestellt, der zweit folgte im Jahr 1974 dieser wurde auf der Leipziger Frühjahresmesse der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Erprobung erfolgte ab 1974. Zum Einsatz gelangten die Triebzüge auf den S-Bahnstrecken in Leipzig und Magdeburg. Weiter gebaut wurden diese Triebwagen nicht, man hat wohl den Bau der E-Loks der BR 243 und 250 vorrang gewährt, aus Volkswirtschaftlichen gründen. Ein weiterer Grund war auch der hohe Stromverbrauch. Die Triebwagen wurden nach rund sechs Jahren Betriebseinsatz langsam aufs Abstellgleis geschoben. Einige Wagenteile wurden noch zu Oberleitungsmontagewagen umgebaut andere wurden an verschiedenen Orten im Raum Leipzig abgestellt.

Hinweise zu den Artikelfotos:

Foto (1): BR 280 im August 1975 Haltpunkt Magdeburg / Barleber See von Rainer Dill

Foto (2): Triebzug BR 280 Juli 1978 am Haltpunkt Magdeburg / Rothensee  von Rainer Dill

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